Helga und Wolfgang Judmaier

Zu unserem 25-jährigen Firmenjubiläum wollen wir Ihnen fünf Kunden vorstellen, die schon seit Anfang der Firmengründung 1998 unsere Kunden sind. Vielen Dank, dass ihr euch bereit erklärt habt, euren Hof vorzustellen und danke, dass wir euch auch nach einem Vierteljahrhundert noch immer zu unseren Partnern zählen dürfen!
Auch Familie Judmaier dürfen wir schon 25 Jahre lang zu unseren Kunden zählen. Ihr Hof – der Zehenthof – befindet sich in Trofaiach. Er wurde 1872 von Wolfgang Judmaiers Urgroßmutter gekauft und seither immer in der Familie weitergegeben. Wie es für die Obersteiermark typisch ist, wurde auch am Zehenthof gemischte Landwirtschaft betrieben: Ackerbau (Getreide, Kartoffel zum Verkaufen und für den Eigengebrauch) und Milchwirtschaft. 1985 hat sich Familie Judmaier dann auf die Milchviehhaltung spezialisiert.

Die Milch wird seit 1996 direkt vermarktet, als es durch den EU-Betritt möglich war Milch selbst weiter zu verarbeiten und zu verkaufen und nicht mehr die gesamte Milch an Molkereien geliefert werden musste. Zu dieser Zeit beendeten auch die Molkereien die Belieferung von Schulen mit Schulmilch und es tat sich zusammen mit der Direktvermarktung ein ganz neues Betätigungsfeld auf. Herr Judmaier erzählt: „Damals suchte die Landeskammer überall Bauern, die die Versorgung der Schulen und Kindergärten mit Milchprodukten übernehmen sollten. Zu den Anfangszeiten gab es viel Freiraum bei der Herstellung von Schulmilch. Als dann die ersten Auflagen durch die Lebensmittelbehörde und später durch Sozialversicherung und Finanzamt gekommen sind, sind immer mehr Betriebe abgesprungen."

"Der Anfang war schwierig: es hat eine Zeit lang gedauert, bis die vielen Versuche Joghurt herzustellen, gefruchtet haben. Als es schlussendlich doch geklappt hat, bin ich in die Schulen gegangen und habe gefragt ob sie Schulmilch und -joghurt von uns beziehen wollen. Auf eine Schule folgten bald zwei und dann mehrere und bald wurde die Schulmilchherstellung zu einer Art Selbstläufer.“ Familie Judmaier hat eine Hofmolkerei gebaut und ganze 24 Jahre lang bis zu 68 Schulen und Kindergärten mit Schulmilch beliefert. Als 2020 die Coronakrise begonnen hat, haben sie jedoch aus arbeitswirtschaftlichen Gründen damit aufgehört.

Wie viele andere Schulmilchbauern ist auch Familie Judmaier durch Seniorchef Josef Mayer zu unseren Fruchtzubereitungen gekommen. „Die Landeskammer hat damals Info-Tagungen und Schulungen zu Recht und Hygiene bei der Schulmilchherstellung veranstaltet. Herr Mayer war auch auf einer dieser Tagungen. Er erkannte, dass die Bauern kleine, händelbare Fruchtzubereitungen für die Schulmilch brauchten und hat erste Kontakte geknüpft. Er hat eine Lücke gefüllt und hat viel geholfen, viele Tipps gegeben und war sehr engagiert“, erinnert sich Wolfgang Judmaier.

Parallel zur Schulmilchproduktion wurde – und wird noch immer – Direktvermarktung betrieben und Spitäler, Seniorenheime, Geschäfte, Hofläden, Kaffeehäuser und der benachbarte AB HOF-Laden werden mit Produkten beliefert. Fruchtjoghurt, Naturjoghurt, Sauerrahm, Topfen, Topfenaufstriche, Sauerrahmbutter, geschnittener Weichkäse in Öl („Reitingprinz“ – benannt nach dem Trofaiacher Hausberg Reiting) und auch Naturkosmetik (Hautlotion, Badezusätze aus Molke und „Hautmilch“ – eine Pflege aus Milch für Gesicht und Körper) zählen zur Produktpalette. Die Kosmetika aus Milch werden in kleinem Ausmaß nach Omas Rezept hergestellt. Ein bisschen musste es jedoch modifiziert werden, damit die Kosmetika länger halten. So werden „damals“ und „heute“ in diesen besonderen Pflegeprodukten vereint.
28.02.2023