Familie Schöninger

Franz und Maria Schöninger gehören zu den Mayer & Geyer-Kunden der ersten Stunde und sind uns bis heute treu geblieben. Sie bewirtschaften einen Hof mit insgesamt 80 Rindern - davon 45 Milchkühe - in der Weststeiermark und produzieren Schulmilch (Vollmilch und Kakao), Fruchtjoghurt, Käse (u.a. Nuss- und Pfefferkäse), Frischkäseecken, Aufstriche, Topfen und Butter. Ihre Produkte liefern sie an insgesamt 17 Schulen, Buschenschänken und Geschäfte oder verkaufen sie ab Hof. Wir freuen uns, dass wir Familie Schöninger in diesem Interview vorstellen dürfen.



Liebe Familie Schöninger, wann und wie habt ihr mit der Direktvermarktung begonnen?

Maria: Wir haben am 1. Mai 1996 mit der Direktvermarktung begonnen. Für mich hat dieses Datum eine besondere Bedeutung, weil ich an diesem Tag auf den Hof gezogen bin. Wir haben die Direktvermarktung von Null aufgebaut. Damals war das noch ganz neu, dass man Schulen mit Schulmilch beliefern kann und es wurde in der Zeitung beworben. Mein Schwiegervater hat das gelesen, Franz wollte das machen und dann haben wir damit begonnen. Wir sind dann die Schulen angefahren und haben gefragt, ob wir sie mit Schulmilch beliefern dürfen und hatten so gleich ein paar Kunden. Angefangen haben wir mit fünf Schulen, Mai und Juni waren Probemonate bei den Schulen, dann waren Ferien und im Herbst haben wir dann schon voll gestartet. Im Laufe der Zeit sind immer mehr Schulen dazu gekommen.

Wer arbeitet bei euch am Hof alles mit?

Franz: Unser Betrieb ist familiär geführt und wir haben noch drei Teilzeitmitarbeiterinnen, die beim Abfüllen helfen.


Was macht eurer Meinung nach ein gutes Produkt aus?

Franz: Du musst es selbst mögen, selbst vom Produkt überzeugt sein, sonst wird es jemand anderem auch nicht schmecken und es wird nicht gekauft.


Welche Tipps könnt ihr anderen Milchdirektvermarktern geben?

Maria: Einfach anfangen und schauen, dass man unabhängig bleibt, sich nicht unterkriegen lassen, beim Kunden bleiben. Bei Prämierungen mitmachen, um zu schauen wo die eigenen Produkte stehen, aber sich nicht davon jagen lassen. Man muss selbst wissen, was man will und nicht auf andere schauen.

Wie hat sich euer Geschäft von Anfang an bis jetzt entwickelt?

Maria: Alles in allem steigt die Tendenz bei Privatkundschaften und Buschenschänken und bei allem, was die Leute mit „Bauernhof“ und „natürlich“ verbinden. Bei den Schulen hingegen sinkt die Tendenz, vor allem auch weil es weniger Kinder gibt. Obwohl jetzt während der Krise viele Schulen angefragt haben, ob wir liefern können, weil die Kinder viel vorbestellt haben. In dieser Zeit haben wir auch mehr geliefert als voriges Jahr zur gleichen Zeit.

Mit welchen Hürden hat man zu kämpfen, was sind hingegen die schönen Seiten eures Berufs?

Maria: Die Hürden, mit denen man zu kämpfen hat, sind die Bürokratie, ständige Änderungen und neue Vorschriften, wie zum Beispiel bei den Etiketten.

Franz: Da brauch ich nicht nachdenken, das ist selbstverständlich was das Schönste ist am Beruf: dass du Produkte erzeugen kannst, die allen schmecken. Du produzierst etwas aus nichts und siehst vom Grashalm zum fertigen Produkt alles, du weißt genau, was drinnen ist. Und du vermarktest das und dann hast du Kundschaft, die das zu schätzen weiß. Und schön ist auch, dass ich mit meiner Frau den ganzen Tag zusammen bin.

Was wünscht ihr euch für die Zukunft?

Maria: Dass die Wertschätzung für Produkte vom Bauernhof so bleibt und dass die Leute zu schätzen wissen,  dass ein Bauernhof eines der wertvollsten Dinge ist, die man haben kann.

Franz: Dass das, was wir uns jetzt 20-30 Jahre lang erarbeitet haben - den Kundenstock, den wir aufgebaut haben - so weitergeht.

Was ist euch wichtig zu sagen?

Maria: Ich möchte noch sagen, dass wir eine schöne Zusammenarbeit mit euch haben, dass es die ganzen Jahre immer funktioniert hat. Damals hat der Seniorchef die Ware noch persönlich zugestellt und es ist immer eine nette, freundliche und persönliche Zusammenarbeit und die wissen wir zu schätzen. Danke für das Interview.